Pestizid-Skandal in Salzburg: Grüne fordern endlich Maßnahmen!

Pestizid-Skandal in Salzburg: Grüne fordern endlich Maßnahmen!
Wals-Siezenheim, Österreich - Ein brisantes Thema beschäftigt zurzeit die Salzburger Politik: Bei den Vor-Ort-Kontrollen von Pestiziden wurden bei rund 25 Prozent der Untersuchungen Verstöße festgestellt. Dies geht aus den jüngsten Kontrollen des Umweltbundesamts hervor, die in Wals-Siezenheim und St. Koloman durchgeführt wurden. Besonders alarmierend sind die festgestellten teils verbotenen Substanzen, die die Diskussion um den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft neu entfachen. SN berichtet, dass die Salzburger Grünen sofortige Maßnahmen fordern, um sowohl die Bevölkerung zu schützen als auch die Transparenz bei der Bekämpfung von Pestizidmissbrauch zu erhöhen.
Grünen-Klubobfrau Martina Berthold lässt keinen Zweifel daran, dass die Umweltlandesrätin Marlene Svazek (FPÖ) endlich handeln sollte. Kritisch äußert sie sich zur bisherigen Vorgehensweise und warnt davor, die Verantwortung auf den Bund abzuwälzen. „Wir müssen hier selbst aktiv werden und nicht länger tatenlos zusehen“, fordert Berthold. Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) hingegen erklärt, dass in den letzten sechs Jahren nur etwa 1,5 bis 2 Prozent der landwirtschaftlichen Anwender von Pestiziden kontrolliert wurden.
EU-Richtlinien und ihre Herausforderungen
Parallel zu den lokalen Diskussionen gibt es auf EU-Ebene Anstrengungen, den Einsatz von Pestiziden drastisch zu reduzieren. Am 24. Oktober 2023 hat der Umweltausschuss des EU-Parlaments über die sogenannte Sustainable Use Regulation (SUR) abgestimmt. Ziel ist es, den Pestizideinsatz bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass die angestrebte Maßnahme entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt ist. Allerdings wird die gewählte Methode zur Fortschrittsmessung, der Harmonised Risk Indicator (HRI1), kritisch betrachtet. Dieser basiert lediglich auf Verkaufszahlen, was zu einer verzerrten Risikobewertung führen kann.
Die Herausforderungen sind also groß. Während die Reduktion von chemischen Pestiziden und Düngemitteln ein erklärtes Ziel der EU ist, stehen die tatsächlichen Fortschritte noch auf der Kippe. Hier wird ein Umdenken gefordert: Verkaufszahlen sollten nicht nur nach Genehmigung gewichtet werden, sondern auch nach ihrer spezifischen Wirksamkeit.
Der Schutz der Biodiversität im Fokus
Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie der EU für 2030 gibt es klare Ziele: Mindestens 30 Prozent der Meeres- und Landflächen sollen geschützt werden. Außerdem wird es eine Überarbeitung der EU-Initiative für Bestäuber geben, da der Rückgang dieser essentiellen Insekten als ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität identifiziert wurde. Nach EU-Informationen wird auch die Begrünung urbaner Gebiete als wichtige Maßnahme angesehen, die sowohl die biologische Vielfalt unterstützt als auch das Wohlbefinden der Bevölkerung fördert.
Wie wir sehen, da liegt wirklich etwas an! Es ist an der Zeit, dass sowohl lokal als auch auf EU-Ebene konkrete Schritte unternommen werden, um unsere Umwelt zu schützen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Nur durch fundierte Maßnahmen und kontrollierte Umsetzung kann der Pestizideinsatz nachhaltig gesenkt werden.
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Ort | Wals-Siezenheim, Österreich |
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