Doppelt Freude: Zwei Waldrentier-Jungtiere im Salzburger Zoo geboren!

Doppelt Freude: Zwei Waldrentier-Jungtiere im Salzburger Zoo geboren!
Salzburg, Österreich - Im Salzburger Zoo gibt es doppeltes Glück zu vermelden: Vor zwei Wochen erblickte ein Waldrentier-Kalb das Licht der Welt, nur drei Tage später folgte ein weiteres Jungtier. Besonders erfreut über diesen doppelten Nachwuchs zeigt sich die Geschäftsführerin des Zoos, Sabine Grebner, die die komplikationslosen Geburten hervorhebt. Das Muttertier, die zwei Jahre alte Rentierkuh Lumme, sowie der Vater Pukka, der ebenfalls aus Finnland stammt, leben seit Dezember 2024 in Salzburg.
Die Jungtiere, die auf die wohlklingenden Namen Onni und Toivo hören, wurden während eines Tagesbesuchs geboren. Einige Zoobesucher konnten das aufregende Ereignis live miterleben, als die kleinen Kälber ihre ersten Schritte versuchten und auf wackeligen Beinchen unter den liebevollen Blicken ihrer Mütter standen. Waldrentier-Kälber, auch Nestflüchter genannt, kommen mit nahezu voll funktionsfähigen Sinnesorganen und einer bereits beeindruckend entwickelten Motorik zur Welt.
Der Waldren – Ein seltener Zeitgenosse
Der Waldren (Rangifer tarandus fennicus), aus dem die beiden Jungtiere stammen, ist eine Unterart des Rentiers und zeichnet sich durch seine Anpassung an das milde Klima der Taiga in Finnland und Karelien aus. Diese Tiere sind deutlich größer als die Nominatform des Rentiers, mit einem Stockmaß von etwa 15 cm mehr und entsprechend längeren Beinen. Sie sind nicht nur anpassungsfähig, sondern auch äußerst robust: Waldrentiere können sich durch Schnee tiefen bis zu 70 cm bewegen und erreichen eine Schulterhöhe von 85 bis 120 cm.
In der Natur leben sie in sehr kleinen Herden und weisen eine interessante Fortpflanzungszeit auf: Die Kälber kommen zwischen Mai und Juni nach einer Tragzeit von rund acht Monaten zur Welt. Oft ist es nur ein Kalb; Zwillingsgeburten sind eher die Ausnahme.
Bedrohung und Schutz der Waldrentiere
Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit sind Waldrentiere laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als gefährdet eingestuft. In der Vergangenheit waren sie in Nordeuropa stark verbreitet, jedoch wurden sie in Finnland 1913 als ausgestorben betrachtet. Die heutige Population setzt sich aus Tieren zusammen, die seit den 1940er Jahren aus Russland eingewandert sind, und beträgt heute schätzungsweise 1.000 Individuen in Kainuu und 1.400 in Suomenselkä.
Diese beeindruckenden Tiere stehen unter Schutz und die jüngsten Geburten im Salzburger Zoo tragen entscheidend dazu bei, deren Bestand zu sichern. Auch wenn Waldrentiere mittlerweile wieder in kleinen Gebieten in Finnland und Russland leben, bleibt ihre Zucht in Zoos von großem Wert für den Erhalt dieser einzigartigen Unterart.
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Ort | Salzburg, Österreich |
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