Kritik an FPÖ: Kinderfreunde warnen vor Belastungen in Kindergärten

Kinderfreunde OÖ kritisieren FPÖ-Forderungen zur Erhöhung der Gruppengrößen in Kindergärten und fordern mehr Unterstützung für frühkindliche Bildung.
Kinderfreunde OÖ kritisieren FPÖ-Forderungen zur Erhöhung der Gruppengrößen in Kindergärten und fordern mehr Unterstützung für frühkindliche Bildung. (Symbolbild/ANAGAT)

Kritik an FPÖ: Kinderfreunde warnen vor Belastungen in Kindergärten

Urfahr-Umgebung, Österreich - In den letzten Tagen wurde die Diskussion um die Gruppengrößen in den oberösterreichischen Kindergärten neu entflammt. Diese sorgt für viel Aufregung und Unverständnis, besonders unter den Fachleuten im Bereich der frühkindlichen Bildung. Der FPÖ-Politiker Thomas Dim hat gefordert, die Gruppengrößen in den Kitas zu erhöhen, was von den Kinderfreunden OÖ scharf kritisiert wird. „Früher war es auch möglich“, so Dim, der gleichzeitig einräumt, kein Experte für Elementarpädagogik zu sein. Für Helmut Gotthartsleitner, den Vorsitzenden der Kinderfreunde OÖ, ist dies ein klarer Fall von Politik ohne Fachwissen, das nicht in die Realität der Kindergärten passt. “Da liegt was an!”, meint er und verweist darauf, dass die Pädagoginnen und Assistenzkräfte bereits an der Belastungsgrenze arbeiten.

Zunehmende Anforderungen

Es ist kein Geheimnis, dass die Anforderungen in der frühkindlichen Bildung gestiegen sind. Besonders in den Bereichen Sprachförderung, Inklusion und soziale Entwicklung haben sich die Herausforderungen vervielfacht. Die Kinderfreunde OÖ sehen in der Erhöhung der Gruppengrößen einen „bildungspolitischen Rückschritt“ und fordern stattdessen Maßnahmen für kleinere Gruppen, einen besseren Betreuungsschlüssel sowie finanzielle und strukturelle Unterstützung für die frühkindliche Bildung. UNESCO-Weltkonferenzen zu frühkindlicher Bildung unterstreichen diese Bedenken und fordern die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fachkräften. Ein aktuelles Dokument, die Taschkent Erklärung, hält zudem fest, dass die frühkindliche Bildung als integraler Bestandteil des Bildungswesens verankert werden soll.

Globale Entwicklungen in der frühen Bildung

Die letzte UNESCO-Weltkonferenz fand im November 2022 in Taschkent, Usbekistan, statt und zog über 2.500 Teilnehmer aus rund 150 Ländern an. Ziel war es, politische Strategien und Maßnahmen für die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung zu entwickeln. Die Empfehlungen aus diesen Konferenzen betonen, dass die staatlichen Ausgaben für die frühkindliche Bildung erhöht werden sollten, ein Punkt, der auch in der Diskussion um die Gruppengrößen in Oberösterreich nicht unbeachtet bleiben kann.

Zusätzlich zeigen verschiedene Statistiken und Studien, dass die Anzahl der Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen in den letzten Jahren gestiegen ist, während gleichzeitig die Kluft zwischen offenen Stellen und qualifizierten Fachkräften zugenommen hat. Diese Erkenntnisse stammen aus dem Fachportal Pädagogik, das vielfältige Daten zur frühkindlichen Bildung präsentiert. Hier wird auch deutlich, dass die Beteiligung von Eltern an der Finanzierung von Kitas entscheidend für die Qualität und Verfügbarkeit der frühkindlichen Betreuung ist.

Insgesamt scheint die Debatte rund um die Kindergartenplätze und die damit verbundenen Forderungen ein gutes Beispiel für die Kluft zwischen politischer Theorie und der Realität in den Bildungseinrichtungen zu sein. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen ein gutes Händchen beweisen und die Anliegen der Fachkräfte und der Kinder ernst nehmen.

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OrtUrfahr-Umgebung, Österreich
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