Schock in Graz: Amoklauf fordert elf Tote – Bundesweite Staatstrauer!

Amoklauf an BORG in Graz: 11 Tote, Trauerbeflaggung in Niederösterreich. Politische Reaktionen und Debatte um Waffengesetze.
Amoklauf an BORG in Graz: 11 Tote, Trauerbeflaggung in Niederösterreich. Politische Reaktionen und Debatte um Waffengesetze. (Symbolbild/ANAGAT)

Schock in Graz: Amoklauf fordert elf Tote – Bundesweite Staatstrauer!

Graz, Österreich - Ein schrecklicher Amoklauf hat am Dienstag, den 10. Juni, die Stadt Graz erschüttert. An der BORG Dreischützengasse nahm das Unheil seinen Lauf, als ein 21-jähriger ehemaliger Schüler der Schule in die Aula stürmte und mit zwei Schusswaffen um sich feuerte. Dabei verloren zehne Menschen ihr Leben, darunter auch der mutmaßliche Täter, der schließlich selbst seinen Tod fand. Diese schreckliche Bilanz stellt den Amoklauf als den schwersten in der Geschichte Österreichs dar, wie das MeinBezirk berichtet.

Um 10:00 Uhr ging der erste Notruf bei der Steirischen Polizei ein. Die Alarmierung führte zum sofortigen Einsatz von Spezialeinheiten, die rasch im Gebäude tätig wurden. Die Bevölkerung wurde eindringlich gebeten, den Bereich zu meiden. Über 300 Polizeibeamte und 220 Mitarbeiter des Roten Kreuzes waren im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen. Für rund 200 Angehörige und 300 Schüler wurde eine Krisenintervention eingerichtet, die die Betroffenen in dieser schicksalhaften Stunde unterstützen sollte.

Trauer und Anteilnahme

Der Vorfall hat auch in der Politik tiefe Trauer ausgelöst. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bekundete ihr Mitgefühl für die Opfer und deren Familien und ließ die Flaggen am NÖ Landhaus in St. Pölten auf halbmast setzen. Sie würdigte den Einsatz der Polizei und des Roten Kreuzes, die in dieser auswegslosen Situation unermüdlich gearbeitet haben. Auch die NEOS-Landesparteivorsitzende Indra Collini äußerte sich betroffen und dankte den Einsatzkräften. Sie hob hervor, welche immense Belastung diese tragischen Ereignisse für die Betroffenen darstellen.

Die Trauer um die Opfer wird von der gesamten Landespolitik getragen, die sich gleichzeitig der dreitägigen Staatstrauer des Bundes anschließt. Bundeskanzler Christian Stocker und Bundespräsident Alexander Van der Bellen drückten ebenfalls ihre Betroffenheit über den Vorfall aus. Mittlerweile steht die Zahl der Todesopfer bei elf, nachdem eine weitere Betroffene an ihren schweren Verletzungen verstarb. Zunächst gab es Berichte über sechs weibliche und vier männliche Todesopfer, einschließlich des Täters.

Waffenrecht im Fokus

Zahlreiche Fragen wirft der Amoklauf hinsichtlich der Waffengesetzgebung in Österreich auf. Wie die Kosmo berichtet, stehen die Gesetze in Österreich im internationalen Vergleich als recht liberal da. Der Täter besaß beide Waffen, eine Lang- und eine Kurzwaffe, legal. In Österreich kommen auf 100 Einwohner etwa 30 Schusswaffen. Das Land belegt weltweit Rang 14 bei der Verbreitung von Schusswaffen. Während eine Psychologische Beurteilung bei der Antragstellung nicht zwingend vorgeschrieben ist, müssen Antragsteller dennoch einen Grund für den Waffenerwerb angeben.

Über die Motivlage des Täters gibt es bislang keine Informationen. Ein Abschiedsbrief wurde gefunden, jedoch bieten die darin enthaltenen Hinweise keinen Aufschluss über die Beweggründe. Die Ermittlungen der Behörden laufen auf Hochtouren, um den Hintergründen des tragischen Vorfalls auf den Grund zu gehen.

Graz hat in der Vergangenheit schon tragische Vorfälle erlebt, etwa eine Amokfahrt im Jahr 2015. Der jetzt geschehene Amoklauf hat die Stadt und das ganze Land jedoch in eine nie zuvor erlebte Trauer gestürzt, die noch lange nachwirken wird.

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OrtGraz, Österreich
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