Badeaufsicht am Bodensee: Neue Chancen trotz Fachkräftemangel!

Badeaufsicht am Bodensee: Neue Chancen trotz Fachkräftemangel!
Hörnle, Deutschland - Am Bodensee hat die aktuelle Badesaison längst begonnen, und die Sicherheit in den Konstanzer Bädern ist ein Thema, das nicht nur die Gäste, sondern auch die Betreiber beschäftigt. Neu im Team der Bäderbetriebe Konstanz ist Jonas Dickmann, der als Quereinsteiger frischen Wind in die Badeaufsicht bringt. Zuvor hat er als Surflehrer auf Fuerteventura gearbeitet und einen Stand-Up-Paddling-Verleih in Dortmund geleitet. Nun bringt er sein Know-how als ausgebildeter Rettungsschwimmer und Wassersportler in das Strandbad Hörnle ein. Trotz seiner Erfahrung steht die Bädergesellschaft vor Herausforderungen, da es an qualifiziertem Personal mangelt, um die vier Bäder zu betreiben. Die Probleme sind nicht neu: Der Fachkräftemangel bei der Badeaufsicht ist nach wie vor spürbar, wie auch suedkurier.de berichtet.
Am Wochenende unterstützt Dickmanns Team durch ehrenamtliche DLRG-Rettungsschwimmer, die an stark frequentierten Tagen im Strandbad eingesetzt werden. Diese Helfer unterstützen zwar die festangestellten Rettungsschwimmer, die Hauptverantwortung für die Badeaufsicht liegt jedoch bei der Bädergesellschaft. Dickmann berichtet, dass es im Bereich der Badeaufsicht Berichte über aggressives Verhalten einiger Badegäste gegeben hat, sieht dies jedoch nicht als größeres Problem an. Die Bädergesellschaft hat das Hausrecht und kann ungewollte Gäste im schlimmsten Fall ausschließen.
Technik in der Badeaufsicht: Chancen und Grenzen
Ein Thema, das zurzeit besonders heiß diskutiert wird, ist die Verwendung von technologiegestützten Systemen zur Verbesserung der Badeaufsicht. KI-gestützte Ertrinkungserkennungssysteme sind in Hallen- und Freibädern ein wachsendes Thema. Sie könnten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit der Badegäste leisten. Datenschutz-notizen.de hebt hervor, dass solche Systeme in Wiesbaden und Freudenstadt bereits erfolgreich genutzt werden. Kameras analysieren live die Bewegungen im Wasser und können bei Gefahrensituationen wie regungslosen Personen sofort die Schwimmaufsicht alarmieren.
Im Jahr 2022 ertranken in Deutschland mindestens 378 Menschen, darunter acht in Schwimmbädern. Diese Unfälle passieren oftmals lautlos, was die Notwendigkeit von Unterstützungssystemen verdeutlicht. Die KI-gestützten Systeme zeigen in Echtzeit die Anzahl der Badegäste auf Smartwatches an und ermöglichen eine schnellere Reaktion im Notfall. Dennoch ist das Thema Datenschutz nicht zu vernachlässigen: Es müssen rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden, insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für Videoüberwachung.
Ertrinkungsfälle und deren Verhinderung
Ein eindrucksvolles Beispiel für die Wirksamkeit solcher Systeme gab es kürzlich im Vitusbad in Everswinkel. Dort wurde ein vierjähriges Mädchen, das bereits bewegungslos am Beckenboden lag, durch ein KI-System gerettet. Es alarmierte präzise das Badpersonal, das sofort eingreifen konnte. Die Rettung erfolgte so schnell, dass das Kind nach kurzer Zeit ohne äußere Folgen im Krankenhaus entlassen werden konnte. Solche Vorfälle verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die Badeaufsicht erweitert werden muss – nicht nur durch geschultes Personal, sondern auch durch moderne Technologie, wie ZDF heute berichtet.
Die gemeinsame Anstrengung, sowohl menschliche Aufsicht als auch technische Unterstützung zu vereinen, kann entscheidend dazu beitragen, die Sicherheit in den Bädern zu erhöhen. Dickmann und seine Kolleg:innen sind sich einig: Die menschliche Komponente ist unersetzlich, doch die Unterstützung durch Technik könnte den entscheidenden Unterschied im Notfall ausmachen. Bädergesellschaften sind gefordert, innovative Ansätze zu finden, um ihre Badegäste bestmöglich zu schützen und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien zu gewährleisten.
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Ort | Hörnle, Deutschland |
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