Umbruch in Schwäbisch Gmünd: Psychiatrie setzt auf neue Versorgungsmodelle

Umbruch in Schwäbisch Gmünd: Psychiatrie setzt auf neue Versorgungsmodelle
Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In Schwäbisch Gmünd wird in der psychiatrischen Versorgung ein markanter Wandel eingeleitet. Wie die Unternehmenssprecherin Michiko Pubanz mitteilt, stellt das Zentrum für Psychiatrie Winnenden sein stationäres Angebot in der Stadt ein. Betroffen sind die 39 Betten des vollstationären allgemeinpsychiatrischen Angebots, diese Änderung tritt im 2. Quartal 2026 in Kraft.
Die Gründe für diese Entscheidung liegen in den sich verändernden Bedürfnissen der Patienten. Immer mehr Menschen nutzen ambulante und tagesklinische Angebote, die es ermöglichen, in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Statt einer stationären Aufnahme wird künftig eine stationsäquivalente Behandlung angeboten, die Patienten vorwiegend in ihrem Heilungsprozess unterstützt, ohne sie von ihrem gewohnten Lebensumfeld zu trennen.
Ambulante und aufsuchende Angebote im Fokus
Um diesen Wandel zu unterstützen, plant das ZfP, die ambulanten und aufsuchenden Angebote in Schwäbisch Gmünd auszubauen. Die interdisziplinären Teams, bestehend aus Ärzten, Psychiatern und Ergotherapeuten, werden täglich die Patienten in ihren eigenen vier Wänden besuchen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Patienten dieser Art der Betreuung zustimmen. Damit wird die Behandlung individueller und stärker auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt.
Die vollstationäre Versorgung bleibt über die Standorte Ellwangen und Winnenden gewährleistet, während am Standort Schwäbisch Gmünd weiterhin allgemeinpsychiatrische und suchttherapeutische Behandlungen erhalten bleiben. Zudem wird ein neues alterspsychiatrisches Angebot eingeführt, das speziell auf die Bedürfnisse älterer Patienten ausgelegt ist.
Keine Entlassungen geplant
Für die 112 Mitarbeitenden am Standort Schwäbisch Gmünd gibt es keine Entlassungen. Insgesamt beschäftigt das ZfP 1.130 Mitarbeitende. Der Standort bleibt auch Anlaufstelle für Notfälle, mit Unterstützungsangeboten tagsüber. Nachts sowie am Wochenende übernehmen die Standorte Ellwangen und Winnenden diese Aufgaben. Die Details zu den Veränderungen werden derzeit noch mit den Mitarbeitenden abgestimmt.
Parallel zu diesem Umstrukturierungsprozess gewinnt das Konzept der integrierten Versorgung steigende Bedeutung. Diese Form der Behandlung und Betreuung zielt darauf ab, Menschen mit psychischen Erkrankungen durch regionale, multiprofessionelle Teams ambulant zu versorgen. Integrierte Versorgung fördert die Vernetzung der Behandlungsangebote und schafft so eine verbesserte ambulante Angebotsstruktur.
Mit Blick auf die Versorgungslage ist es wichtig, dass alle Akteure, darunter Ärzte und Kliniken, gut vernetzt sind. In Österreich wird bereits seit Jahren daran gearbeitet, innovative Modelle zur Verbesserung der Versorgung umzusetzen. Ziel ist es, stationäre Aufenthalte zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten zu steigern.
Die Veränderungen im ZfP Schwäbisch Gmünd zeigen, dass die psychiatrische Versorgung sich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Patienten anpasst. Die Schaffung eines robusten ambulanten Angebots wird oft als der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung angesehen und könnte somit auch in Zukunft für viele Betroffene die Lösung sein.
Weitere Informationen sind auf den Webseiten des ZfP und der integrierten Versorgung verfügbar: Remszeitung, ZfP Winnenden, Psychiatrie.de.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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