Empörung über Frühmahd: Lebensraumzerstörung in Heiligenkreuz!

Kritik an Frühmahd in Jennersdorf: Naturschützer warnen vor Verlust geschützter Arten und Lebensräume während Hauptbrutzeit.
Kritik an Frühmahd in Jennersdorf: Naturschützer warnen vor Verlust geschützter Arten und Lebensräume während Hauptbrutzeit. (Symbolbild/ANAGAT)

Empörung über Frühmahd: Lebensraumzerstörung in Heiligenkreuz!

Heiligenkreuz, Österreich - Bereits Mitte Mai regte sich in Heiligenkreuz Unmut über eine Pflegemaßnahme, die im Auftrag des Wasserbauamtes des Landes Burgenland durchgeführt wurde. Die Mahd in der Flutmulde versetzt nicht nur Naturschützer, sondern auch Jäger in Aufruhr. Am 19. Mai wurde die Maßnahme ausgeführt, während in dieser sensiblen Zeit besonders viele Tiere brüten und ihre Jungen aufziehen. Der Tierarzt und Naturschützer Bernhard Takacs äußert berechtigte Bedenken hinsichtlich der Zerstörung eines ökologisch wertvollen Lebensraums, der unter anderem geschützte Arten wie Zwergdommel, Wasserralle und Feldlerche beherbergt, wie meinbezirk.at berichtet.

Die Kritik wird von Erwin Mirth, dem Obmann des Jagdvereins Jennersdorf, unterstützt. Mirth zeigt sich schockiert über die Hunderte Kilo an toter Biomasse, die durch die Mahd entfernt wurden. Dokumentierte Beobachtungen belegen das Anwesenheit von 20 Störchen und über 30 Reihern, ganz zu schweigen von vielen weiteren Vogelarten, die in dem Gebiet angesiedelt sind. Die Absurdität der Situation wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass zur selben Zeit eine starke Verbuschung und invasive Pflanzen die Funktionsfähigkeit des Gerinnes gefährdeten, was die Mahd zur gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahme machte. Kampagnen zur Aufklärung über die ökologischen Gefahren, wie sie in stift-heiligenkreuz.org angesprochen werden, sind unbedingt notwendig.

Ein wichtiges Ökosystem im Brennpunkt

In der Flutmulde leben nicht nur bedrohte Vogelarten, sondern auch Amphibien, Reptilien und zahlreiche Insekten. Der Verlust dieser Arten wird als dramatisch beschrieben. Für Takacs und Mirth ist klar: Hier muss ein langfristiger Managementplan erarbeitet werden, um den Erhalt der Artenvielfalt und die Hochwasserprävention in Einklang zu bringen. Es sei nötig, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um Lösungen zu finden.

Zusätzlich zur Mahd gibt es Pläne für eine Zweitmahd, um die Beeinträchtigung durch invasiven Pflanzen zu verhindern. Dies soll künftig möglichst spät, nach dem 1. Juni, geschehen. Interessant ist auch die Anmerkung, dass Drohnenflüge zur Überwachung der Kitz-Rettung durchgeführt wurden, jedoch die Feuchtwiesen dabei nicht kontrolliert wurden.

Folgen der Hochwasserkatastrophe

Die Mahd ist nicht die einzige Herausforderung, die die Region Heiligenkreuz derzeit zu bewältigen hat. Mitte September 2024 erlebte das Land eine Hochwasserkatastrophe, deren Folgen bis heute zu spüren sind. Viele Betroffene benötigen nach wie vor Unterstützung, wie Pater Thomas vom Stift berichtete. Er und seine Mitbrüder leisten seitdem Beistand und Hilfe beim Aufräumen, während die finanzielle Unterstützung für die Gemeinde ebenfalls dringend notwendig ist. Details zu dieser Unterstützung werden in den Berichten von stift-heiligenkreuz.org festgehalten.

Die Notwendigkeit, Flussauen und Küstenfeuchtgebiete zu erhalten, gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur für den Naturschutz, sondern auch im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel. Ergebnisse der fünften Europäischen Fachkonferenz zu Biodiversität und Klimawandel, die im September 2023 stattfand, unterstreichen dies. Für Fachleute gibt es einen klaren Handlungsbedarf, sobald es um erforschte ökologischen Zusammenhänge und Bewirtschaftungsstrategien geht, wie bfn.de aufgreift.

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OrtHeiligenkreuz, Österreich
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